Lexikon der Fachbegriffe
In unserem Lexikon erklären wir Ihnen die wichtigsten Fachbegriffe, die Ihnen in unserer Praxis begegnen können.
A
Adenom
Eine gutartige Geschwulst, die sich im Laufe von Jahren oder Jahrzehnten zu Krebs weiterentwickeln kann. Adenome sind im Dickdarm sehr häufig als Polypen zu finden. Prinzipiell können Adenome aber auch in vielen anderen Organen auftreten.
Analekzem
Unter einem Analekzem versteht man eine akute oder chronische Entzündung der Analregion. Das Analekzem ist in der Regel mit starkem Juckreiz verbunden und betrifft vor allem die unmittelbare Umgebung des Anus.
Analfissur
Analfissuren sind Risse im Anoderm (spezielle Haut im Analkanal). Schmerzen beim Stuhlgang, hellrotes Blut im Stuhl oder am Toilettenpapier gehören zu den typischen Symptomen.
Antrumgastritis
Die Antrumgastritis ist eine spezielle Form der Gastritis (Magenschleimhautentzündung). Sie hat ihre Bezeichnung daher, dass diese Form speziell am Magenausgang lokalisiert ist.
Autoimmunhepatitis
Autoimmunhepatitis (AIH) ist eine seltene Leberkrankheit, bei der das eigene Immunsystem Leberzellen angreift. Dies führt zu einer Leberentzündung (Hepatitis). Autoimmunhepatitis kann ein akutes Leberversagen auslösen oder als chronische Krankheit zur Zirrhose führen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Axiale Hiatushernie
Der Mageneingang und manchmal auch ein Teil des Magens verlagern sich nach oben in den Brustkorb. Dies ist bedingt durch eine zu große Lücke im Zwerchfell. Dadurch schließt der Mageneingang nicht mehr so dicht ab, was wiederum Sodbrennen und Reflux (Zurückfließen von Mageninhalt in die Speiseröhre) begünstigt.
B
Biopsie
Gewebeprobe, die in die Pathologie eingeschickt und dort unter dem Mikroskop untersucht wird. Mit einer Biopsie lässt sich der Unterschied zwischen entzündlichem, gutartigem und bösartigem Gewebe feststellen.
C
Cholezystolithiasis
Steine in der Gallenblase.
Chronisch atrophe Gastritis
oder auch Typ-A-Gastritis bedeutet Autoimmungastritis. Das Immunsystem greift bestimmte Zellen der Magenschleimhaut an. Durch eine Typ-A-Gastritis kommt es häufig zu einem Vitamin-B-12-Mangel.
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) unterscheiden sich von den anderen Darmerkrankungen durch wiederkehrende und teils anhaltende kontinuierliche Krankheitsschübe, die auch ohne einen äußeren Anlass beginnen können. Die beiden häufigsten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sind der Morbus Crohn - eine nach dem Arzt B.B. Crohn benannte Krankheit - und die Colitis ulcerosa - eine geschwürige Dickdarmentzündung.
CO2-Insufflation
Bei der Darmspiegelung wird Ihr Darm im Standardverfahren mit Luft entfaltet. Dies ist notwendig, um den Darm vollständig einsehen zu können. In der Folge können nach der Untersuchung ein unangenehmes Druckgefühl und gelegentlich krampfartige Bauchschmerzen entstehen. Eine besondere technische Ausstattung erlaubt die Entfaltung des Darms mit Kohlendioxid, einem ungiftigen Gas, das nach der Untersuchung vom Darm rasch resorbiert und über die Lunge abgeatmet wird. Sie haben dadurch keinerlei Unannehmlichkeiten und einen wesentlich höheren Untersuchungskomfort. Die Kosten für diese besondere technische Ausstattung werden von den Krankenkassen nicht erstattet.
Colitis ulcerosa
Die Colitis ulcerosa ist eine chronische, d.h. langdauernde/lebensbegleitende, und meist in Schüben verlaufende Erkrankung des Dickdarms. Sie verursacht Geschwüre in der inneren Schleimhaut-Schicht des Kolons, wie der Dickdarm auch genannt wird. Typische Beschwerden sind blutige Durchfälle, Bauchkrämpfe und lästiger Stuhldrang.
D
Divertikulitis
Als Darmdivertikel werden Ausstülpungen der Darmschleimhaut an strukturell schwachen Stellen – wie zum Beispiel Gefäßlücken in der Darmwand – bezeichnet. Divertikel im Darm sind meist harmlos, können aber zu starken Beschwerden führen, wenn sie sich entzünden. Dann spricht man von einer Divertikulitis.
Divertikulose
Bei einer Divertikulose stülpt sich die Darmwand nach außen aus. Die Ausstülpungen, die so genannten Divertikel, treten meist im Dickdarm auf. Mit zunehmenden Lebensjahren steigt die Wahrscheinlichkeit, Divertikel zu bilden. In den meisten Fällen sind Divertikelträger beschwerdefrei. Manchmal können sich die Divertikel auch entzünden, was sich in Form von Bauchschmerzen äußert (=Divertikulitis).
Dysphagie
Der Begriff Dysphagie steht für jegliche Art von Schluckstörung. Eine Reihe an Erkrankungen kann zu einer schmerzhaften oder schmerzlosen Dysphagie führen, beispielsweise Infekte, Fehlbildungen und chronische oder bösartige Erkrankungen. Aber auch Schäden im Nervensystem, etwa bei einem Schlaganfall, können eine Dysphagie auslösen.
E
Endoskop
Ein Endoskop ist ein schlauchförmiges Instrument mit Lichtquelle und optischem System für die Endoskopie (die diagnostische Betrachtung (Spiegelung) von Körperhöhlen u. Hohlorganen).
Eosinophile Ösophagitis
Eosinophile Ösophagitis (EoE) ist eine chronische allergieartige Entzündung der Speiseröhre, die zu erheblichen Schluckbeschwerden beim Schlucken fester Nahrung führt.
F
Fructoseintoleranz
Im Allgemeinen ist mit der Fructoseintoleranz die Fructosemalabsorption (eine sehr häufige, harmlose Variante der Fruchtzuckerverdauung) gemeint und nicht die hereditäre Fructoseintoleranz (eine sehr seltene und bedrohliche Erkrankung). Bei der Fructoseintoleranz ist die Aufnahme des Fruchtzuckers im Darm beeinträchtigt. Neben Blähungen und Bauchschmerzen zeigt sich eine Fructoseintoleranz auch durch Durchfall, Verstopfung oder Übelkeit. Auch Abgeschlagenheit und Müdigkeit gehören zu den Symptomen einer Fructoseintoleranz.
G
Gastritis
Als Gastritis wird eine Entzündung der Magenschleimhaut bezeichnet – also der Gewebeschicht, die das Innere des Magens auskleidet.
Gastroenterologie
Die Gastroenterologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin. Die Gastroenterologie befasst sich mit Diagnostik, Therapie und Prävention von Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts sowie der mit diesem Trakt verbundenen Organe Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse. Ein auf Gastroenterologie spezialisierter Arzt wird als Gastroenterologe bezeichnet.
Gastroskopie (=ÖGD)
Eine Gastroskopie (Magenspiegelung) ist eine Untersuchungsmethode, mit deren Hilfe sich Beschwerden der Speiseröhre (Ösophagus), des Magens (Gaster) und des Zwölffingerdarms (Duodenum) abklären lassen. Eine Magenspiegelung erfolgt mithilfe eines sogenannten Gastroskops. Dies ist ein optisches Gerät in Form eines flexiblen Kunststoffschlauchs, den der Arzt dem Patienten über den Rachen einführt und über die Speiseröhre bis in den Zwölffingerdarm vorschiebt.
H
H2-Atemtest
Der H2-Atemtest, auch Wasserstoff-Atemtest genannt, wird für den Nachweis einer Kohlenhydrat-Unverträglichkeit genutzt. Der Test kann zur Diagnose einer Laktose-(Milchzucker-), Fruktose– (Fruchtzucker-) oder Sorbit–Intoleranz verwendet werden. Gleichzeitig kann mit ihm auch die Zeit berechnet werden, die Nahrung von der Aufnahme über den Mund bis in den Dickdarm benötigt (orozökale Transitzeit). Auch eine bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms lässt sich durch den H2-Atemtest nachweisen.
Hämorrhoiden
Vergrößerte Hämorrhoiden entstehen im äußersten Darmabschnitt nahe dem Darmausgang (siehe Grafik). Dort befindet sich bei jedem Menschen ein gut durchblutetes ringförmiges Gewebepolster – das Hämorrhoidal-Geflecht. Es erfüllt eine wichtige Aufgabe: Das Gewebe dichtet den Darm sicher nach außen ab. Das Gewebepolster funktioniert wie ein Schwellkörper: Beim Stuhlgang entspannt sich der Schließmuskel, und das Blut fließt aus dem Hämorrhoidalpolster ab. Anschließend strömt das Blut in die Hämorrhoiden zurück, so dass sie wieder an Volumen zunehmen und den After sicher verschließen. Die Blutgefäße in diesem Gewebepolster können sich allerdings aus verschiedenen Gründen erweitern, sie leiern sozusagen aus, so dass sich das Polster knotig vergrößert. Als wichtigste Ursache für solche vergrößerten Hämorrhoiden gilt zu starkes Pressen und Nachpressen beim Stuhlgang, zum Beispiel bei chronischer Verstopfung.
Helicobacter pylori
Eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori ist die häufigste Ursache einer Magenschleimhautentzündung (Typ-B-Gastritis) sowie eines Magen- bzw. Zwölffingerdarmgeschwürs. In Deutschland sind ca. 3% der Kinder und 48% der Erwachsenen infiziert.
Hepatitis B
Bei einer Hepatitis B handelt es sich um eine virusbedingte Leberentzündung. Hepatitis B wird durch das gleichnamige Hepatitis B-Virus, kurz HBV, verursacht und ist eine der häufigsten Infektions-Krankheiten überhaupt: Etwa zwei Milliarden Menschen waren einmal mit HBV infiziert, zwischen 300 und 420 Millionen Menschen tragen das Virus chronisch in sich. Es gibt verschiedene Verlaufsformen. Bei aggressiven Verläufen kann sich im Laufe der Jahre eine Zirrhose bilden. Dies erhöht das Risiko für die Entstehung von Leberkrebs. Gegen Hepatitis B kann man sich impfen lassen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Hepatitis C
Hepatitis C ist eine durch das Hepatitis-C-Virus ausgelöste Entzündung der Leber, die in erster Linie durch Blut-zu-Blut-Kontakt übertragen wird. Die Krankheit betrifft die Leberzellen und kann zu schweren Entzündungen dieses Organs führen. Langfristige Folgen einer Hepatitis C können Komplikationen wie Leberzirrhose oder Leberzellkrebs sein. Weitere Informationen finden Sie hier.
Histologie
Die Histologie ist die Wissenschaft von den biologischen Geweben. Die Gewebelehre ist ein Teilgebiet der Medizin und der Biologie. Im weiteren Sinn umfasst Histologie die mikroskopische Anatomie, ein Teilgebiet der Anatomie. Die Histopathologie ist die Wissenschaft von den krankhaften Gewebeveränderungen. In der Histologie werden Gewebeproben untersucht. Dazu werden mikrometerdünne, gefärbte Gewebsschnitte hergestellt und am Lichtmikroskop beurteilt.
I
iFOBT
Seit dem 1. April 2017 können Versicherte neuere Stuhltestverfahren zur Darmkrebsvorsorge in Anspruch nehmen: Die sogenannten immunologischen Stuhltests weisen Blut im Stuhl mithilfe von Antikörpern nach. Diese binden spezifisch an den Blutfarbstoff Hämoglobin. Ein Vorteil dieser Tests: Sie weisen tatsächlich nur menschliches Blut nach und sind deshalb weniger störanfällig - zum Beispiel durch rohes oder nicht durchgebratenes rotes Fleisch, das man vorher gegessen hat.Diese neuen Verfahren bezeichnet man fachsprachlich als "immunologische fäkale Okkultbluttests", abgekürzt iFOBT, manchmal auch als "fäkale immunchemische Tests", abgekürzt FIT.
Immunsuppressiva
Immunsuppressiva sind Medikamente, die die Aktivität des körpereigenen Abwehrsystems dämpfen. Immunsuppressiva spielen beispielsweise in der Therapie von Morbus Crohn eine immer wichtigere Rolle.
K
Karzinom
Ein Karzinom ist ein bösartiger Tumor, der aus Polypen und Adenomen resultieren kann.
Keimeradikation
Den Vorgang der Beseitigung des Keims Helicobacter pylori nennt man Eradikation. Die typische Therapie besteht aus einer Kombination von meist zwei verschiedenen Antibiotika und einem zusätzlichen Protonenpumpenhemmer (=Säureblocker). Diese Therapie dauert dann in etwa 7-10 Tage.
Kollagene Kolitis
Entzündung des Dickdarmes, die im Gegensatz zu anderen Dickdarmentzündungen nicht mit dem bloßen Auge bei der Koloskopie, sondern nur über Gewebeproben und die feingewebliche Untersuchung erkennbar ist. Typische Beschwerden sind chronische Durchfälle und leichte Bauchschmerzen.
Koloskopie
Durch eine Koloskopie (Darmspiegelung) lassen sich verschiedene Krankheiten am Dickdarm (Colon) sowie am Ende des Dünndarms (terminales Ileum) erkennen. Die Koloskopie gilt als die derzeit zuverlässigste Methode, um Darmkrebs frühzeitig zu erkennen. Zudem kann der Arzt während der Untersuchung Polypen entfernen und damit das Risiko für die Entstehung von Darmkrebs deutlich senken.
L
Lactoseintoleranz
Bei Lactoseintoleranz (Milchzucker-Unverträglichkeit) führt der Verzehr laktosehaltiger Nahrungsmittel zu individuell unterschiedlich starken Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall. Lactose- oder Milchzucker-Unverträglichkeit beruht auf einem Mangel beziehungsweise Aktivitätsverlust des Enzyms Laktase.
Leberhämangiom
Gutartige Geschwulst im Lebergewebe aus kleinen Blutgefäßen (=Blutschwämmchen)
Leberzyste
Flüssigkeitsgefüllter Hohlraum im Lebergewebe
Los-Angeles-Klassifikation
Nach dieser Klassifikation wird der Schweregrad einer Refluxösophagitis beurteilt.
Lymphozytäre Kolitis
Dickdarmentzündung, die nur in den Gewebeproben unter dem Mikroskop zu erkennen ist. Hierfür typisch ist eine Vermehrung der Lymphozyten (spezielle Art der weißen Blutkörperchen) in der Darmschleimhaut. Charakteristische Beschwerden sind chronische Durchfälle und leichte Bauchschmerzen.
M
Mariske
Bei Marisken handelt es sich um Hautläppchen, die im Bereich des After auftreten können. Diese weichen, vergrößerten Fältchen (im Singular als Mariske bezeichnet) sind ungefährlich, werden aber oft als unschön und störend empfunden. Bei verstärktem Wachstum der Marisken können aber auch Probleme bei der Analhygiene entstehen, sowie die Bildung von Abszessen oder Ekzemen begünstigt werden.
Mikroskopische Kolitis
Als Kolitis wird eine Entzündung des Kolons, also des Dickdarmes, bezeichnet. Eine solche Entzündung geht normalerweise mit einer ausgeprägten Rötung und Verletzungen der Schleimhaut des Darmes einher. Solche Veränderungen werden im Rahmen einer Darmspiegelung (Koloskopie) sichtbar. Die mikroskopische Kolitis erhielt ihren Namen, weil sie ohne diese für Entzündungen typischen Veränderungen auftritt. Stattdessen sind die Veränderungen bei dieser Erkrankung nur unter einem Mikroskop zu erkennen.
Morbus Crohn
Morbus Crohn ist eine chronisch entzündliche Darmerkrankung, die sich im gesamten Verdauungstrakt abspielen kann. Dazu zählen der Mund samt Speiseröhre, der Magen, der Dünn- und Dickdarm bis hin zum After. Je nach Befall wechseln sich in diesem „Verdauungsrohr“ gesunde Abschnitte mit entzündeten Bereichen ab. Bei den meisten Menschen mit Morbus Crohn ist allerdings der Übergang vom Dünn- zum Dickdarm betroffen. Die Entzündung kann sich durch alle Schichten der Darmwand ziehen.
N
NASH (Nicht-alkoholische Steatohepatitis)
Eine nicht-alkoholische Steatohepatitis ist eine Fettleberentzündung, die nicht durch Alkohol bedingt ist, sondern durch andere Ursachen ausgelöst wurde. Häufig tragen Übergewicht, mangelnde Bewegung, zu viel Fett und Kohlenhydrate in der Ernährung, Diabetes oder familiäre Veranlagung zur Entstehung einer NASH bei. Die NASH äußert sich in erhöhten Leberwerten. Die Behandlung der NASH besteht in den sogenannten lifestyle modifications (also einer Umstellung des Lebensstils). Weitere Informationen finden Sie hier.
O
Ösophagus
Der Ösophagus ist die Speiseröhre. Sie ist ein Teil des Verdauungstraktes und transportiert in der letzten Phase des Schluckaktes mit peristaltischen Bewegungen Nahrung vom Rachen in den Magen.
P
Pathologie
Die Pathologie ist ein Teilgebiet der Medizin, das sich mit der Beschreibung und Diagnose von krankhaften Vorgängen und Zuständen im Körper beschäftigt. Gegenstand der Erforschung sind sowohl Einzelphänomene (Symptome) als auch Symptomverbände (Syndrome) sowie Missbildungen aller Art. Die Pathologie untersucht die Herkunft (Ätiologie), die Entstehungsweise (Pathogenese), die Verlaufsform und die Auswirkungen von Krankheiten einschließlich der jeweiligen Vorgänge im Körper (Funktionelle Pathologie bzw. Pathophysiologie). Die pathologische Diagnostik beruht in erster Linie auf der Beurteilung von Geweben anhand ihrer makroskopischen (pathologische Anatomie) und lichtmikroskopischen Aspekte (Histopathologie, Zytologie). Zunehmend werden biochemische und molekularbiologische Methoden eingesetzt, in der Forschung die Elektronenmikroskopie. Pathologen führen auch klinische Obduktionen durch. Die Untersuchung von Geweben lebender Patienten (Biopsie) überwiegt jedoch bei weitem.
PBC (Primär biliäre Cholangitis)
PBC ist eine seltene autoimmune Leberkrankheit, die in 90% der Fälle Frauen betrifft. Zunächst werden die Gallengänge in der Leber angegriffen und durch eine Entzündung zerstört. Langfristig greift die Entzündung auf das gesamte Lebergewebe über und kann im Endstadium zur Zirrhose führen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Perianalvenenthrombose
Bei der Perianalvenenthrombose kommt es zur Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) in den oberflächlichen Venen am Rand des Anus, welches sich in Form eines bläulichen Knotens bemerkbar macht. Die Ursachen für die Entstehung der Thrombose können vielfältig sein, die Betroffenen klagen jedoch gleichermaßen über starke Schmerzen. Generell ist die Perianalvenenthrombose harmlos, wenn auch schmerzhaft.
Polyp
Darmpolypen finden sich im Durchschnitt bei jedem Zehnten. Je älter ein Mensch wird, desto häufiger kommen Polypen vor. Schätzungen zufolge hat knapp jeder dritte über 60-Jährige mindestens einen Polypen im Darm. Mehr als 90 Prozent der Darmkrebsfälle sind auf Darmpolypen zurückzuführen. Damit kommt der Darmspiegelung als Vorsorgeuntersuchung eine entscheidende Bedeutung zu: Durch die Untersuchung entdeckt der Arzt Polypen im Darm und kann sie sofort entfernen.
PPI (Protonenpumpeninhibitor)
Protonenpumpenhemmer (=PPI) sind Säureblocker. Sie werden zur Behandlung von Refluxösophagitis oder Geschwüren im Magen/Zwölffingerdarm eingesetzt. In bestimmten Fällen werden sie auch als Magenschutz verwendet. Früher waren sie rezeptpflichtig, inzwischen sind PPI mit den Wirkstoffen Pantoprazol und Omeprazol rezeptfrei in den Apotheken zur Selbstmedikation bei Sodbrennen und saurem Aufstoßen erhältlich. Bei etwa 30 Prozent der Bevölkerung fließt Magensäure zurück in die Speiseröhre (Reflux). Der saure Magensaft kann jedoch die Schleimhaut der Speiseröhre reizen und zu Entzündungen führen. In den letzten Jahren ist der Konsum von PPI stark angestiegen.
Proktoskopie
Bei der Proktoskopie (= Enddarmspiegelung) handelt es sich um eine Untersuchung des Analkanals und des unteren Abschnittes des Enddarms. Hierzu wird ein kleines starres Rohr in den Analkanal eingeführt. Mit Hilfe der Proktoskopie ist es möglich, proktologische Erkrankungen wie Fissuren (Schleimhautriss im Bereich des Afters), Hämorrhoiden aber auch onkologische Erkrankungen (Krebserkrankungen) zu diagnostizieren.
Pruritus analis
Juckreiz am oder im After
PSC (Primär sklerosierende Cholangitis)
Primär sklerosierende Cholangitis (PSC) ist eine seltene Leberkrankheit, die wahrscheinlich vom eigenen Immunsystem ausgelöst wird. Zunächst sind die Gallengänge in der Leber entzündet, und es kommt zum Gallestau. Oft geht die PSC auch mit einer entzündlichen Darmerkrankung einher (Morbus Crohn bzw. Colitis ulcerosa). Langfristig kann der Gallestau zur Vernarbung der Leber (Zirrhose) führen. Als zusätzliche Komplikation der PSC kann ein Gallengangskrebs entstehen. Weitere Informationen finden Sie hier.
R
Refluxösophagitis
Die Refluxösophagitis ist eine Erkrankung, die durch den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre entsteht. Der Übergang von der Speiseröhre in den Magen ist normalerweise durch einen Schließmuskel verschlossen. Dieser Verschluss öffnet sich, wenn aufgenommene Nahrung aus der Speiseröhre in den Magen gelangt. Bei einer Refluxösophagitis ist die Funktion dieses Schließmuskels gestört. So kann Magensäure den Verschluss überwinden und aus dem Magen in die Speiseröhre aufsteigen. Die Schleimhaut der Speiseröhre besitzt im Gegensatz zum Magen keinen natürlichen Säureschutz und wird durch die Säurebelastung geschädigt.
Rektoskopie
Als Rektoskopie bezeichnet man die Untersuchung des Mastdarms (Rektum) mit einem Endoskop. Der Mastdarm ist ein bis zu 15 Zentimeter langer Abschnitt des Enddarms.
S
Sedierung
Beruhigungsspritze für Darm- oder Magenspiegelung. Die Sedierung führt zu einem tiefen Schlaf mit Schmerzdämpfung, Entspannung und zu einer Gedächtnislücke für den Untersuchungszeitraum. Die Untersuchung wird damit wesentlich angenehmer. Nach einer Sedierung müssen Sie noch zur Nachbeobachtung ca. eine Stunde in der Praxis bleiben. Sie müssen sich von einer Begleitperson abholen lassen und dürfen den ganzen Tag nicht mehr aktiv am Straßenverkehr teilnehmen (d.h. nicht Auto/Fahrrad etc. fahren). Der Unterschied zur Narkose ist, dass die Atmung weiter funktioniert und keine künstliche Beatmung notwendig ist.
Sigmadivertikulitis
Kommt es zu einer Entzündung eines oder mehrerer Divertikel entsteht eine Divertikulitis. Weder Ausmaß noch Zahl der Divertikel erlauben es vorherzusagen, ob eine Divertikulitis entstehen wird.
Sigmadivertikulose
Divertikel sind Ausstülpungen der Darmwand und können theoretisch an jeder Stelle des Darmes auftreten. Bei Menschen in den westlichen Industrieländern finden sich diese Divertikel mehrheitlich im linksseitigen Dickdarm und hier insbesondere im sogenannten Sigma (S-förmiger Dickdarmabschnitt im linken Unterbauch). Die Divertikulose ist eine der häufigsten gutartigen Veränderungen des Magen-Darmtrakts in der westlichen Welt.
Sonographie
Sonographie ist die Anwendung von Ultraschall als bildgebendes Verfahren zur Untersuchung von organischem Gewebe.
Soor-Ösophagitis
Bei Pilzinfektionen der Speiseröhre mit Candida albicans spricht man von einer Soor-Ösophagitis. Bemerkbar macht sich eine Soorösophagitis durch Schluckbeschwerden (Dysphagien), die auch von Schmerzen begleitet sein können.
Steatosis hepatis
Steatosis hepatis bedeutet Fettleber und ist an sich noch kein krankhafter Befund. Durch verschiedene Ursachen wie z.B. zu fett- und kohlenhydratreiche Ernährung, zu wenig Bewegung und/oder zu viel Alkohol kann es zu einer Einlagerung von Fett in die Leberzellen kommen. Im Unterschied zur Steatohepatitis sind hier die Leberwerte noch normal.
Steroide
Gemeint ist hier Kortison, ein Stoffwechselhormon, das der Körper selbst produziert. Bei entzündlichen Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen helfen Kortisontabletten dabei, das Immunsystem zu dämpfen und damit die Entzündung zu mildern oder sogar ganz abklingen zu lassen.
T
TNF-a-Antikörper
TNF-a-Antikörper sind gentechnisch hergestellte Eiweiße, die auf verschiedene Weise in die Regulationsmechanismen des Immunsystems eingreifen. Sie gehören zur Gruppe der Immunsuppressiva.
U
Ulcus duodeni
Ein Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni) ist ein gutartiges Geschwür in der Wand des Zwölffingerdarms. Zwölffingerdarmgeschwüre sind mindestens viermal so häufig wie Magengeschwüre – beide Formen führen in vielen Fällen zu ähnlichen Beschwerden. 95% der Zwölffingerdarmgeschwüre sind durch das Bakterium Helicobacter pylori bedingt.
Ulcus ventriculi
Bei einem Magengeschwür (Ulcus ventriculi) ist die Magenschleimhaut an einer Stelle beschädigt. Ein Ulkus gehört zu den häufigsten Magen-Darm-Erkrankungen und entsteht zumeist, wenn die Magenschleimhaut nicht mehr ausreichend gegen die aggressive Magensäure geschützt ist. Neben Helicobacter pylori können auch NSAR (Schmerzmittel wie z.B. Ibuprofen, Acetylsalicylsäure, Diclofenac), Kortison und verschiedene andere Medikamente und Erkrankungen zu Magengeschwüren führen. Ein Ulcus im Magen muss nach 4-8 Wochen endoskopisch kontrolliert werden, um Magenkrebs sicher auszuschließen.
Z
Zöliakie (Glutenunverträglichkeit)
Zöliakie ist eine chronische Erkrankung des Dünndarms, die auf einer lebenslangen Unverträglichkeit gegenüber dem Klebereiweiß Gluten, bzw. der Unterfraktion Gliadin beruht.